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Bezugsquellen für „Bamberger Süßholz“:

Da es sich hierbei um ein Saisonprodukt handelt, kann die jederzeitige Verfügbarkeit nicht garantiert werden.
Bitte fragen Sie in der Gärtnerei nach.

Das Bamberger Süßholz als Heilmittel

Als Heilmittel wird Süßholz seit dem 12. Jahrhundert sehr geschätzt und auch heute noch vielfach angewandt.

Traditionelle asiatische Medizin

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In der traditionellen chinesischen und in der japanischen Kampo-Medizin ist es ein wichtiger Bestandteil. Es gehört zu den am besten erforschten Pflanzen der Arzneimittelkunde, hält Bakterien, Viren, Pilze und Allergien in Schach, hilft bei Erkrankungen des Magens und der oberen Atemwege und wirkt schleimlösend, hustenlindernd und entzündungshemmend. Ursächlich dafür ist der süßende Inhaltsstoff, das Glycyrrhizin. In seiner Süßkraft wird es 50 mal stärker als Zucker bewertet. Es ist in geringen Mengen (4 bis 7 %) in den Wurzeln und den unterirdischen Trieben der Süßholzpflanze enthalten, nicht jedoch in den oberirdischen Pflanzenteilen.

Neubeginn der Süßholzkultur in Bamberg

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Die uralte, fast vollständig erloschene Anbautradition aufrecht zu erhalten und in die Zukunft hinüber zu retten, hat sich die Bamberger Süßholzgesellschaft vorgenommen. Sie wurde im Rahmen des Modellprojekts „Urbaner Gartenbau“ im Jahre 2010 mit dem Ziel gegründet, Produkte aus Bamberger Süßholz als Bamberger Spezialität wieder auf den Markt zu bringen und mit dem Anbau des Traditionsprodukts brach liegende Gartenflächen in der historischen Gärtnerstadt zu reaktivieren.
Aus den Beständen des Museumsgartens wurden erstmals 2009 wieder Jungpflanzen herangezogen und im Folgejahr auf rund 2000 Quadratmeter Fläche ausgepflanzt. Geld musste vorab investiert werden, denn beim Süßholz vergehen vier Jahre bis zur ersten Ernte, und weil das Wissen um die Feinheiten der richtigen Anbaumethode verloren gegangen ist, kann niemand sagen, welcher Erfolg dem Unternehmen beschieden ist. Die Risiken des modellhaften Neubeginns will die Süßholzgesellschaft mit Genussscheinen auf die Schultern möglichst vieler Süßholz-Freunde verteilen. Die Genussscheine bringen das nötige Geld zur Anpachtung von Anbauflächen und zur Kostenerstattung für die Gärtnerarbeit. Im Gegenzug geben sie ein Anrecht auf Süßholzprodukte der ersten Ernten je nachdem, wie gut diese ausfallen. Der Kreis der Förderer wächst stetig, die Anbauerfahrungen nehmen zu, und an der Entwicklung marktfähiger Süßholzprodukte wird mit Freude gearbeitet.

Weiterlesen:   „Das Bamberger Süßholz in der Küche“     Noch mehr Informationen zum Süßholz:  „Bamberger Süßholzgesellschaft“

Autor: Georg Willibald Lang
Auszug aus: „Sortenbeschreibung der Gemüsesorten der Bamberger Gärtnerstadt“, ausgearbeitet im Auftrag des „Zentrums Welterbe Bamberg“ (ZWB) im Rahmen des Projekts „Urbaner Gartenbau Bamberg“, Bamberg 2013